MAUDIE
Es ist nicht einfach, von dem Glück zu erzählen, das Maud Lewis in ihrer Malerei und in ihrem bescheidenen Dasein gefunden und geschaffen hat. Die irische Regisseurin Aisling Walsh konzentriert sich in ihrem Biopic "Maudie" denn auch vorrangig auf die Beziehung zwischen Maud und Everett, dem raubeinigen, mitunter sogar gewalttätigen Fischer, bei dem die 34-jährige Maud als Haushälterin anheuert, um der Duldung durch ihre unterkühlte Tante zu entkommen und auf eigenen Beinen zu stehen. Wie Maud sich aus einer Position, in der sie nach dem Mann, den Hunden und selbst den Hühnern kommt, zu einer geliebten Ehefrau und einer Malerin entwickelt, bei der sogar amerikanische Vizepräsident Nixon ein Bild bestellt, erzählt Walsh in der Art einer Spaziergängerin, die jede kleine Blume am Wegesrand mit Bedacht in Augenschein nimmt. Verbündete für diese intime Betrachtung fand sie in Sally Hawkins und Ethan Hawke, die Großes leisten. Ein zartes Meisterwerk.